Pomlázka – Die Osterrute

Am Ostermontag gehen die Buben mit der geflochtenen Osterrute zu den Mädchen von Haus zu Haus. Meistens werden die Osterruten aus Weidenzweigen geflochten und am Ende mit farbigen Bändern verziert. Die Buben schlagen mit der Osterrute die Mädchen und wüschen: „Frohe Ostern“. Dafür bekommen sie bemalte Eier. In vielen Dörfern lauerten bereits am Morgen die Buben auf die Mädchen, die zur Kirche gingen. Das ist das Grundschema mit regionalen Varianten. Anderswo ist der Brauch, dass am Osterdienstag die Mädchen die Buben mit Osterrute schlagen. In anderen Regionen werden die Buben mit Wasser begossen. Laut alter Überlieferungen glaubte man, dass beim Schlagen mit der Osterrute die Frische, die Jugend und die Gesundheit des jungen Zweiges weitergegeben wird. Der Bauer schlug das Gesinde, damit es nicht faul sei. Auch zum Zeichen der Freundschaft unter den Familien besuchte man sich mit der Osterrute. Die Kinder gingen nicht zu den Nachbarn, deren Eltern sich nicht kannten. Über das Alter dieses Brauches zeugen die Erinnerungen des prager Priesters Konrad Waldhauser aus dem 14. Jahrhundert. Dieser Brauch hat sich bis in die heutige Zeit erhalten und wird vor allem durch Kinder in den ländlichen Regionen gepflegt. Auch wenn Sie vor Ostern Prag besuchen, können Sie beim Straßenverkäufer eine Osterrute kaufen. Ob für diesen Brauch Ihre Partnerin / Ihr Partner Verständnis haben wird, bleibt dahingestellt.

 

 

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